Samichlaus, du liebe Maa,
mues ich jetzt go füre staa?
Gäll, du bisch nöd bös mit mier.
Weisch, ich han ächli Angscht vor dier.
Gfolget hani scho nöd immer,
s'git no Sache, diä sind schlimmer!
Gäll, das wämmer jetzt vergässe,
lieber Nuss und Bire ässe.
Gäll, Samichlaus ich dörf jetzt gaa,
Samichlaus du liebe Maa.
Äs dunklet scho durs Gässli i,
dä Samichlaus chunt jetzt dänn gli!
Än chalte Wind blast i sis Horn,
villicht, villicht gits Schnee bis morn!
Oh, wänn doch so nä Wulchä chäm
und huffä Schnee uf d'Ärde nähm,
dänn wer dä Chlaus gar sicher froh,
dänn chönt er mit em Schlittä cho!
Es Liechtli chunt dä Feldweg i,
ich glaub, das mues dä Samichlaus sii.
Jetzt ghöret mier s'Glöggli, still los guet,
wie‘s über d'Wiese lüüte tuet.
Mis Härzli chlopfet lies und fescht,
ich hoff, Du weisch vo mier nur s'bescht.
Die andere chline dumme Sache,
wett ich s'nöchscht Jahr besser mache.
Drum bitte lueg in Sack jetzt drii,
öbs öppis hät für mich debii.
Es tönt es Glöggli vor em Huus,
dä Samichlaus gaht i und us.
Mer ghört en uf und abe gah,
jetzt bliibt er vor dä Türe stah.
Es gaht nüd lang, dänn lüütets scho.
Dä Papi rüeft: „Nu ine cho!“
Sin Sack tuet er in Egge stelle,
er hät viles s’fröge und au z’verzelle.
I bin än chliine Pfüderi,
das säged alli Lüüt.
Ich möchti gärn än Grosse sii,
doch strecke, das nützt nüt.
Gäll Samichlaus, das weisch du scho
chum glich i oises Huus
und lär no vor äm Witergaa
dä Sack i dä Stube us.
Ich bin en chline Stumpe,
tue gärn chli umegumpe,
ä Lumpeornig mache
mit mine viele Sachä.
Tuen mängsmal gar nöd lose,
ha Fläcke a dä Hose,
tue vielmal umestah,
statt weidli heizue gaa.
Doch tuen du s'Mami frage,
ich tue keis Tierli plage.
Drum Chlaus bis doch en Guete
und schänk mier jetzt keini Ruete
Bring doch nur gueti Sache,
wie würdsch du mier Freud mache!
Und gäll, das weisch scho lang,
wie fescht ich s‘Mami gärn han!
Ich bin so en chliine Stumpe,
tue gern spile und umegumpe.
Ich bin en brave chliine Fratz,
dä Papi seit mer liebe Schatz.
Han vill Lumpereie i mim Chopf,
bin halt en Spitzbueb, en chline Chnopf.
Gäll, Samichlaus, das macht doch nüt,
so sind doch ali, ali Lüt.
Ich han dich gernh, du liebe Maa,
dörf ich jetzt öppis us dim Säckli ha?
A, a, a, de Samichlaus isch da!
Tüf us em Wald, da chunt er her,
er treit en Sack, so dick und schwer,
a, a, a, de Samichlaus isch da!
E, e, e, sin Mantel isch voll Schnee!
Es Glöggli bringt er au grad mit,
das bimbelet bi jedem Schritt,
e, e, e, sin Mantel isch voll Schnee!
O, o, o, da ghört mer en ja scho!
Er polderet fescht d’Stäge uf.
Vor Angscht vergaht eim fascht de Schnuf.
O, o, o, da ghört mer en ja scho!
I, i, i, sind ihr echt artig gsi?
So fröged er, leert sin Sack grad us
und gaht dänn witer ums Hus,
i, i, i, de Schrecke isch verbi!
U, u, u, o Chlaus, Du guete Du!
Gäll d’Fitze häsch vergässe z’gäh,
jetzt muesch si wieder mit Dir näh,
u, u, u, o Chlaus, Du Guete Du!
Arme Chlaus, wie häsch Du’s sträng,
gäll, de Weg isch gruusig läng.
Zu de Chinde, zu de Nette,
wo so gern es Säckli hette.
Säg mer, langt’s öch au für mi,
wenn i ganz en liebe bi?
De erschti Bischof Nikolaus het g’läbt im Land Türkei.
Ja, z’Myra i de grosse Stadt, am Meer isch er dihei.
Er het die viele Arme gseh, und d’Chind wo Hunger händ.
Da hät er sini Täsche gfüllt, vili Sachä gschänkt und Geld.
Ganz still isch er dur d’Strasse und lauft d’Gass ii, d’Gass us.
Am Morge händ d’Lüt gjublet: „S’hät Gschänkli vor em Hus!“
So het er gläbt und ghulfe, und d’Liebi fescht verschänkt.
Und d’Mänsche uf de ganze Welt händ gern no a ihn dänkt.
Vom Himmel sorgt er witer dur d’Mensche gross und chli.
Und wenn ich Guets tue teile, dänn freut er sich debi.
Bim spiele, rede, helfe, wott d’Liebi fürecho.
Ich mach’s wie de gueti Nikolaus und d’Wiehnachtsfreud chan cho.
No hüt gönd liebi Samichläus zu Chind vo Huus zu Huus.
Sie teiled wie de Nikolaus viel Freud und Sache us.
De heilig Nikolaus isch Bischof gsi,
meh als tusig Jahr sind scho verbi.
Er het vill a die Arme dänkt,
het ne Gold und z’Ässe gschänkt.
Au üs Chind het är gärä gha,
es dänket vili hüt no dra:
drum mached sich i denä Täg,
vieli liebi Samichläus uf de Wäg.
Mier wo kein Bischofsmantel hend,
aber de andere glich Freud mache wend,
mier chönd enand hälfe, chönd Liebi verschänke.
Nid nur a üs - au a anderi dänke.
Die Zyt isch gar, gar nie verbi, wo jedes probiert, echli Nikolaus z’si.
De Samichlaus chunnt jetzt scho gly,
es dunkled scho dur d’Gasse i.
En chalte Wind blast i sis Horn,
villicht, villicht het’s Schnee bis morn.
Oh, wenn doch so ne Wulche chäm
und Hüfe Schnee uf d’Erde nähm!
De Samichlaus wär sicher froh;
denn chönnt er mit em Schlitte cho.
De Samichlaus leit d’Stiefel a,
er het si wacker g’schmieret.
Sys Eseli het Haber gha,
es isch scho fertig g’schiered.
Am Schlitte staht’s im tüfe Schnee,
de Weg isch halbe gfrore.
Es isch parat, nüt tuet ihm weh,
stellt tapfer sini Ohre.
Es luschtigs „Hü“ - de Schlitte lauft
So ring wie dur en Anke.
De Chlaus het drum en Neue g’kauft,
bim Wagner für es paar Franke…
De Mond am Himmel lached scho,
er winkt am Obersternli:
„s’isch Chlausetag, Du söttisch cho,
chumm zünd mit Dim Laternli!“
De Samichlaus luegt z’fride dri,
wie sett’s auch chöne anders si.
Die schönnschti Chutte leit er a,
mit glänzig wisse Pelzli dra.
Er stampfed gmüetlich dur de Schnee,
det staht es Häsli, det es Reh.
Und s’Bächli springt so schnäll wie’s ma,
üsem liebe Chlaus vora.
Schneeflöckli drohled weich und zart,
ganz lislig i sin Chlausebart…
Die erschte Hüser sind nüm wit,
s’isch Chlausetag, Du liebi Zyt!
De Samichlaus staht vor sim Hus,
er chlopfed d’Tubakpfiffe us.
Die stille Zyte sind verbii,
er sött scho lang am rüschte si.
Am Stiefel het de Absatz glah,
en Schranz im Mantel - oh, la, la.
D’Laterne brännt scho lang nümm recht,
de Sack verhebt au grüsli schlecht.
Bigoscht, es isch höchschti Zyt,
de Chlausetag isch nüme wit.
Es schneit und schneit was abe mag.
morn het de Chlaus en strenge Tag.
Gottlob, sin Chnächt isch au no da,
sie helfed enand, es muess fürsi gah.
De Schnee deckt lisli d’Erde zue,
jetzt schlafed alli Bäumli.
E jedes Pflänzli möchti sini Rueh
Und öppe mal es Träumli.
De Wald isch still, keis Lüftli gaht,
de Samichlaus muess bache,
vom Morge früeh bis z’Abig spat,
s’isch derwäge nöd zum Lache.
He wohl, de Chlaus, er bachet gärn
die schöne Grittibänze.
Sie mached sicher grad wie fern,
de Chinder d’Äugli z’glänze.
D’Stube isch no hell.
Samichlaus chumm schnell!
Au zu mier, i bitt,
d’Ruete nimm nöd mit!
Blib nöd duss im Gang!
Lueg nur, wien ich plang,
bis d’mer öppis gisch,
will’d en guete bisch.
Pack jetzt weidli us,
mach di breit im Hus.
Nachher will ich gly,
ganz en Brave si!
Er lauft mit schwere Schritte,
er hät halt grossi Stifel a,
i dene chalte Ziite.
Jetzt han i sini Glogge g’hört,
ich weiss, was das bedütet,
wänns uf de Strass und vor em Hus,
am Abig dewäg lütet.
Dänn chunnt de Chlaus id Stube ine
und seit: „Ja, ja, ihr Chinde,
ich glaube fascht,
ich han für Eu kei Ruete müesse binde.
En Sack voll Nusse han i da,
ihr werded ja scho plange,
und wer jetzt gern es Nüssli wett,
de dörf in Sack ie lange.
Es isch so still im Dörfli
dur d’Gasse us und i.
Ganz lisli faht’s a schneie,
es nachtet au scho gli.
De Biswind stricht um d’Egge,
s’letscht Chindli schickt er hei.
So isch de kurlig Fäger
im Dörfli ganz elei.
Jetzt aber, potz tuusig,
git’s Läbe lut und schnäll.
Es chunnt en grosse Schlitte,
me ghört es luschtigs Gschäll.
De Samichlaus isch ume,
er gaht vo Huus zu Huus.
De triibt de Biise d’Flause
und de Chinder d’Faxe uus.
Es polderet a d’Türe,
de Samichlaus isch da.
Ich fürcht mi nöd, ich weiss es,
er isch en liebe Ma.
Ich säg em fründli Grüezi
und luege zuenem ue:
„Wo häsch Du dänn Dis Hüsli?
Wer putzt Dir Dini Schueh?
Vo wem häsch d’Spanischnüssli?
Wer sticht Dir d’Guezli us?
Und - wachsed d’Mandarinli
im Gärtli vor Dim Hus?“
De Samichlaus muess lache:
„Du Läcker, mit Verlaub,
das dörf ich Dir nöd verrate,
sucht wird mis Eseli taub.“
Es rüüschelet es Bächli
dur’s chüele Wäldli us.
Und drüber gaht es Brüggli,
de chunnsch zum Chlausehuus.
Im Bächli schwümmed d’Fischli,
gar luschtig enander na,
händ die es goldigs Läbe,
kein Fischer chan sie fa.
De Chlaus het Froid am Bächli,
das macht ihm churzi Zit,
wenn tüfe Schnee im Winter
uf allne Pflänzli liit.
Am Bördli wachsed Stude
Für was? Erratisch’s echt?
Vo det här chömed d’Ruete,
Die macht em Chlaus sin Chnächt.